Gabriela Urban zeigt, dass es auch ohne Weltreise-Charakter möglich ist, sich und seinem Kind eine Welt zu zeigen und Erlebnisse zu vermitteln, von welchen man noch jahrelang zehren kann.
Die Bloggerin und zugleich Mami eines kleinen Sohnes macht alles richtig. Für sie ist beides wichtig: Karriere und Kind. Es gibt kein wenn und aber. Natürlich spielt der kleine Strahlemann immer die größere Rolle und doch fühlt sie sich in ihrem Arbeitsalltag zufrieden und kann mit ihrem Arbeitspensum erhebliche Vorteile für alle Arbeitgeber dieser Welt aufweisen.
Als dann, einen Tag nach Ende der Elternzeit, plötzlich die Meldung ins Haus flattert, dass sie gekündigt wird, sitzt der Schock tief.
Aus der Not eine Tugend machend, ist auch die Tagesmutter ihres Sohnes erkrankt, nimmt sie den Flieger und reißt von daheim aus. Der Scherbenhaufen – hinter ihr. Nach vielen Gedanken, Vorstellungen und Überlegungen setzt sie sich ein Ziel: sieben Monate in Flip Flops verbringen. Auf Reisen. Immer dabei: ihr kleiner Sohn, wenn er nicht einmal auf dem Sofa in einem Aufenthaltsraum eines Hostels eingeschlafen ist und sich mit anderen Kindern, potentiellen neuen Freunden, die Decke teilt.
Gabriela zeigt uns in ihrem Buch bewegenden Mut, aus Problemen stärker als man selbst gedacht hätte, hervor zu gehen. Sie zeigt, dass es sich lohnt über den Tellerrand zu schauen und dass man zu seinen Ängsten stehen kann und sollte; aber auch den Mut haben sollte, sich zum eigenen Tun zu ermutigen.
Im Gegensatz zu vielen anderen Reiseberichten mit Kindern, heißt es für Mutter und Autorin nicht gleich „Weltreise“. Nein, im Gegenteil. Immer wieder kehrt sie nach Hause zurück und auch wenn dies nicht immer von langer Dauer ist, so weiß sie trotzdem, dass sie dort Daheim ist.
Als die Pressemitteilung in mein Haus flatterte, wusste ich, dass ich das Buch lesen wollte – musste! Ich wollte lesen, wissen, wie es sich anfühlen konnte, mit einem Kind auf reisen zu sein, ohne gleich ein eigenes in die Welt setzen zu müssen. ^//^
Anders dachte ich aber auch, dass ich wahrscheinlich nur eine kurze Review bei Facebook oder Instagram über das Buch online stellen würde, denn – Hand hoch – wer von meinen Lesern reist mit Kind? In diesem Umfang?
Während meiner Lesestunden änderte sich jedoch meine Meinung. Ich muss dieses Buch hier auf meinem Blog präsentieren, denn es hat mir wunderschöne Lesestunden gebracht. In manchen Kapiteln schüttelte ich mit dem Kopf; ich hätte manche Reisen nie gemacht. Bei anderen musste ich breit lächeln und laut loslachen; alleine die Beschreibung der vielen Menschen, die Gabriela auf ihrem Weg getroffen hat, sieht man vor seinem inneren Auge. Bei wieder anderen Kapiteln lief es mir eiskalt den Rücken runter; man befand sich an Plätzen und plötzlich wird einem klar, dass wenige Tage später, an eben diesen Schauorten, dramatische Szenen Einzug gehalten haben.
„Buddha im Gegenwind“ zeigt eine starke Frau und ein Kind, welches als Türöffner hunderten Menschen auf aller Welt ein Lächeln ins Gesicht gezeichnet hat. Ein kleiner Junge, der den Traum vieler Erwachsener leben durfte, weil seine Mutter bereit war und ist, ihm die ganze Welt zu zeigen. Die Erfahrungen, die Beide auf ihrer Reise gemacht haben, werden sie für immer verbinden, egal in welchem Alter und ich glaube das ist das, was man sich als Elternteil wünscht. Glückliche Erfahrungen der eigenen Kinder.
Bewegend für mich und ein Moment in welchem ich mir dachte „Tschakka!“: endlich eine Bloggerin, die ihren Mann erwähnt! Endlich jemand, der die Erfahrungen mit jemanden teilen kann, der erwähnt wird! Ich war so glücklich über diese kleinen Buchmomente, in denen es hieß: mein Mann, der Papa. Ja, endlich! (Traurigerweise habe ich immer das Gefühl, dass Papas immer so wenig beschrieben werden.)
Im Buchhandel wird man immer gefragt: für wen ist dieses Buch geeignet, wem würde man es empfehlen?
Ich empfehle dieses Buch jeder Mami, jedem Papi und jedem, der gerne auf Reisen ist – egal, ob Kind da, nicht da, geplant oder nicht geplant. Man erlebt in „Buddha im Gegenwind“ eine Frau, welche ihr Leben, das aus den Fugen zu geraten droht, umstellt. Und das in Form von Reisen quer über die Kontinente.
Dieses Buch zeigt, dass wir auf einer tollen Welt wohnen, mit ganz einzigartigen und besonderen Menschen. All‘ diese hat die liebe Gabriela in ihrem Vorwort erwähnt, welches ich einfach nur abgöttisch liebe! Noch nie habe ich so viel Freude ein Buch zu lesen verspürt, bei einem Vorwort. Man kann herauslesen, wie wichtig diese Begegnungen für sie waren und das vermittelt einem ebenso ein sonderbares, aber schönes Gefühl.
Ganz herzlich möchte ich dem ConBook-Verlag danken, dass sie mir die Möglichkeit gegeben haben, dieses Buch als Rezensionsexemplar zu erhalten und lesen zu dürfen.
Nutzt die Möglichkeit und träumt euch weit, weit weg. 🙂
Und übrigens: liebe Gabriela, es stimmt. Die hellsten Sterne am Himmel sind die Menschen, die uns am wichtigsten waren.
Wie Buddha im Gegenwind –
Eine Kündigung, 22 Länder und ein besonderer Reisebegleiter
Gabriela Urban
ConBook-Verlag
978-3-95889-199-9
14,95€