Japan. Ein Land, tausende Kilometer weit weg. Wunderschön anzusehen, interessante Kultur und Fettnäpfchen so weit das Auge reicht. Kerstin und Andreas Fels zeigen in ihrem Fettnäpfchenführer alle Wahrscheinlichkeiten auf, die während eines Japanaufenthaltes auf einen zukommen können. Und das sind wahrlich nicht wenige.

Wir begleiten Herr Hoffmann auf seiner Reise ins Land der aufgehenden Sonne. Aber so wenig, wie Herr Hoffmann ein Durchschnittsdeutscher ist, kann er auch nicht mit dem Durchschnittsjapaner rechnen – auch wenn er es insgeheim macht.

Egal ob es um den ungewaschenen Aufenthalt in einem Onsen oder der tiefen Badewanne einer japanischen Familie geht oder das mitbringen von Geschenken; so wirklich hat Herr Hoffmann den Dreh, in den einzelnen Kapiteln, nicht raus.

Das Buch ist amüsant zu lesen und lässt einen auch viel zu oft den Kopf schütteln. Denn viele der Fettnäpfchen hätten gar nicht sein brauchen, wenn sich der Durchschnittsdeutsche einfach einen Reiseführer gegönnt hätte; denn viele Fettnäpfchen findet man in ihnen ohne großes Suchen.

Für jemanden, der mit Japan noch nicht viel am Hut hatte, sind viele der neuerrungenen Informationen vom großen Vorteil; für alteingesessene Japanfreunde ist der Großteil der aufgezählten Fettnäpfchen bekannt.

Besonders interessant für jeden sind aber die geschichtlichen Aspekte, welche das Ehepaar Fels nicht außen vorlässt. So spielt auch der Supergau von 2011 eine große Rolle und es wird erklärt, wie es zu Erdbeben kommt – in japanischer mythologischer Sicht und die „wahre“ Sicht der Erdkundler.

Zum Teil haben mich einige Formulierungen verdutzt, z.B. als es um Hachiko geht, welcher „… an dieser Stelle angeblich wartete“. Das Wort ‚angeblich‘ hat mich irgendwie ein wenig – mir fällt keine richtige Formulierung ein – vielleicht: geärgert (?), aber das ist auch schon wieder zu viel des Guten. Mich hat sie verwirrt. Ganz einfach. (Ich glaube, ich bin was Hachiko angeht, einfach sehr speziell und solche Formulierungen gehen mir einfach gegen den Strich. Das darf man wohl nicht so eng sehen. ^//^)

Teils hatte ich auch das Gefühl, dass die beiden Autoren irgendwie was gegen Reiseführer einzuwenden haben; so kam es mir beim Lesen einiger Kapitel bzw. Absätzen vor. Ich finde Reiseführer haben immer noch ihre Daseinsberechtigung, neben der Reiselektüre, den Reiseratgebern und natürlich auch den Reiseblogs. ^.^

Alles in allem empfehle ich aber diesen Fettnäpfchenführer jedem, der sich auf dem Weg ins Land der aufgehenden Sonne – zum ersten Mal! – macht. Mein Freund wird ihn jedenfalls vor unserer Reise lesen müssen; denn nicht in jedes Onsen kann ich ihn begleiten. 😉

Ein herzliches Dankeschön auch hier an den ConBook-Verlag, welcher mir den Fettnäpfchenführer Japan und noch einige andere Werke zur Verfügung gestellt hat. Ich freue mich immer wieder auf Post!

*Rezensionsexemplar, Werbung

Fettnäpfchenführer Japan
Die Axt im Chrysanthemenwald
Kerstin und Andreas Fels
ConBook-Verlag
ISBN: 978-3-95889-178-4
12,95€

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