So langsam geht auch der Sommer 2019 mit letzten großen Schritten seinem Ende entgegen. Immerhin durfte ich auf der Arbeit bereits Weihnachtskarten auspacken und die Kalender für das nächste Jahr hängen auch schon seit Juli bei uns…
Deswegen wird es höchste Zeit meine Reiselektüren auszupacken, welche ich immer wieder gerne lese, als auch welche die diesen Sommer dazugekommen sind.
Was für mich eine gute Reiselektüre ausmacht:
ich muss mich mit der Lektüre „wegträumen“ können, da ist es eigentlich egal, ob deutschland- oder weltweit. Außerdem möchte ich vielleicht die ein oder andere Idee für mich herausziehen; was möchte ich ähnlich oder vielleicht ganz anders machen. Zu guter Letzt: es muss mich „bewegen“, auf emotionaler Ebene. Das heißt, es ist egal, ob ich vor Freude oder vor Trauer lachen muss, es mich ängstigt und dadurch zum nachdenken anregt. Irgendetwas in diese Richtung geht immer…
Für euch habe ich in diesem Beitrag sieben Bücher zusammengepackt und hoffe, dass sie für euch kleine Tipps sind, die euch das Reisen vielleicht leichter, aber auch einfach umso freudiger gestalten.
Das Vorzelt zur Hölle – Tommy Krappweis
Das werden wahrscheinlich die wenigsten hier als die typische Reiselektüre sehen oder sie gar empfehlen; ich lese sie immer wieder gerne im Sommer und vergieße dabei, dass ein oder andere Lachtränchen.
Hier ganz kurz der Klappentext für euch:
»Jeden Sommer brachen wir mit dem VW-Bus auf in Richtung Süden nach Egal-es-ist-überall-heiß-und-scheiße-Land oder irgendwo anders hin, wo es düstere Felsen, düsteres Meer und düstere Ortschaften mit düsteren Menschen gab. Was es dort nicht gab, war so etwas wie ein Klo oder eine Dusche. Denn meine Eltern waren nicht einfach nur Camper. Nein, sie waren überzeugte Wildcamper! In unseren Urlauben war alles dabei, was Camping damals so außergewöhnlich machte, inklusive der ein oder anderen launigen Nahtoderfahrung. Zumindest wenn man mit meiner Familie unterwegs war.“
Auf knapp 250 Seiten lässt der berühmte Autor, Sänger und Bernd-das-Brot-Miterfinder seine Kindheit Revue passieren. Es ist der absolute Wahnsinn, was der liebe Tommy seine gefühlt komplette Kindheit so mitmachen musste; hätte er doch lieber die Sommerferien daheim mit einer Kiste Lego verbracht. Das war ihm aber bei seinen Eltern, insbesondere bei seinem Vater nicht gegönnt.
Herrliche Szenarien spielen sich in dem Buch ab, dass mich davon überzeugt hat, dass ich wohl niemals der Camping-Mensch sein werde (weiß Gott, ich habe es versucht!) und wahrscheinlich ähnlich wie er gehandelt hätte. Ins Zelt gesetzt, Kassetten gehört und darauf gewartet, dass es wieder nach Hause geht.
978-3-426-78476-1 – für alle, die es sich gerne kaufen möchten. 🙂
Die Fettnäpfchenreihe aus dem ConBook-Verlag
Auf dem Foto seht ihr einen der vielen Fettnäpfchen-Reiseführer aus dem ConBook-Verlag, welche ich mit der Zeit kennen und lieben gelernt habe. Bevor es in eine neue Destination geht oder nachdem ich die Reise bereits gemeistert habe, lese ich mich immer gerne in die kleinen Bücher herein und bin meist verzweifelt, wie sehr (wir Deutschen/die Protagonisten im Buch) in jedes Fettnäpfchen auf einer Strecke von 10km treten können.
Mit jeder Menge Fassungslosigkeit, aber auch sehr erheitert freue ich mich über jedes Fettnäpfchen, dass ich nicht mitgenommen habe und vorab über jede Information, die mich genau vor diesem bewahrt.
Egal ob es weit weg nach Japan geht, man Urlaub in einem Nachbarland wie den Niederlanden macht oder mehr oder weniger vor der eigenen Haustüre sucht (auch wenn ich Bayern jetzt nur dazu zähle, weil es zu Deutschland gehört :D) – gefühlt gibt es für jede Destination einen der Fettnäpfchenführer, die eine ideale Vorbereitung zum Reisen sind.
Auf meinem Blog findet ihr auch bereits einige Reviews zu den verschiedenen Fettnäpfchenführer; hier sind diese verlinkt.
Fettnäpfchenführer Indien
Fettnäpfchenführer Japan
Fettnäpfchenführer Norwegen
Mit 80 Ängsten um die Welt – Yannik Mahr
Ein Buch, welches ich schon sehr lange mein Eigen nennen darf. Vor einigen Jahren bin ich über dieses gestolpert und hatte seitdem immer wieder etwas zu lachen.
Hier der Klappentext für euch:
„Schlangen am Hotel-Pool, Kakerlaken zum Frühstück oder unangenehme Mitreisende: Das sind die Sorgen der schockierend komischen Reise, die mit 80 Ängsten um die Welt führt.
Endlich nimmt einer die Deutschen und ihre Furcht vor Flügen (30 Prozent), Tropenkrankheiten (80 Prozent), Naturkatastrophen (84 Prozent) und Kofferpacken (alle!) ernst.
Der bekennende Fernreiseangsthase Yannik Mahr verrät, wie man miese Malaria-Mücken, thailändische Taxifahrer und amerikanische Grenzbeamte überlebt. Er enthüllt die besten Tricks gegen Flugangst und kämpft gegen Durchfall-Attacken, Jetlag und die zehn giftigsten Tiere der Welt. All inclusive: Die sichersten Reiseziele aller Zeiten. Abgefahren!“
In diesem Buch sind wohl die größten Reiseängste versammelt, welchen Menschen ausgesetzt sein können. Ich liebe es zu Reisen, aber manchmal denke auch ich: muss das in den Flieger setzen sein? Nicht, dass ich das Fliegen nicht nur nicht mag, es schädlich für die Umwelt ist, nein: wie groß ist das Risiko, dass man nicht sicher unten ankommt? Aber nach diesem Buch bin ich mir immer wieder sicher, dass ich das Reisen doch wagen möchte und mich von den vier oder fünf (vielleicht) für mich zutreffenden Ängsten nicht vom weltenbummeln abhalten lasse.
978-3-8025-3741-7 – für alle, die es sich gerne kaufen möchten. 🙂
Wie Buddha im Gegenwind – Gabriela Urban
Ein so wundervolles Buch, was mir ein bisschen die Richtung aufweist, welche ich auch mit meinem Kind eines Tages gehen möchte.
Auch hier einmal der Inhalt für euch:
„Gabriela hatte sich immer beides gewünscht. Kind und Karriere. Doch nach ihrer Elternzeit ist sie auf einmal ihren Job los, und ihr Lebensentwurf liegt in Trümmern. Um Abstand zu gewinnen, reist Gabriela mit ihrem kleinen Sonn und Rucksack um die Welt – und während sich zu Hause die Rückschläge häufen, findet sich unterwegs ihre neue Berufung. Durch 22 Länder führt ihr turbulenter Weg – im Chicken-Bus, auf dem Speedboot oder auch manchmal zu Fuß, nur in Flipflops. Mit jeder Begegnung in jedem neuen Land lernt sie, sich nicht mehr ständig um die Zukunft zu sorgen. Sondern Einach mal nur zu machen.“
Ich finde es immer noch gruselig zu wissen, dass man auf dem Arbeitsmarkt einfach so „abgeschoben“ werden kann; doch was Gabriela daraus gemacht hat, ist wahrscheinlich das größte Abenteuer ihres Lebens. (Welches immer noch ein wenig anhält. ^//^)
Wenn du noch weiteres zu diesem Buch lesen möchtest, schau mal hier in meine Buchrezension rein. 🙂
Ein Angsthase in China – Toni von Atens
Ich liebe Reiseberichte und ganz besonders dieser hier hat es mir angetan. China stand, bis auf die Chinesische Mauer, nie auf meiner Reiseliste oder einem „das-muss-ich-unbedingt-sehen“-Blatt, doch dieses Buch hat mich dazu veranlasst, ein wenig anders über diese Reisepläne nachzudenken – und über Gruppenreisen. (Was bin ich froh, dass ich bei meiner ersten und einzigen Gruppenreise, die meiste Zeit normale Menschen, um mich herum hatte. :D)
Hier der Inhalt kurz zusammengefasst:
„Eine Gruppenreise kann man doch wirklich ohne Angst antreten: Komplett durchorganisiert, ein Reiseleiter vorneweg und alle Mann immer schön geschlossen im Pulk hinterher: Wäre da nur nicht der beängstigende Gedanke an die Gruppe selbst. Ein Haufen wildfremder Menschen, womöglich eine Ansammlung von Besserwissern, Sprücheklopfern und Nervensägen! Doch wider Erwarten trifft Toni in der Reisegruppe auf zwei Gleichgesinnte: Nina und Matthias. Als „Dreier-Bande“ nutzen sie jede Minute ihrer „Freizeit“, um das Land der Mitte in eigener Regie zu erkunden – und viel Überraschendes und noch mehr Rätselhaftes zu erleben.“
Ein relativ kurzes und knappes Buch, was mit seinen Kapiteln, in Form von Tagebucheinträgen, einen trotzdem ganz schnell nach China entführt. Ich musste zum Teil so herzhaft lachen und habe mich in vielen Lesemomenten, an meine eigene Reisegruppe zurück erinnern können. Ganz klasse!
978-1-9833-6263-7 – für alle, die es sich gerne kaufen möchten. 🙂
Ins Nirgendwo, bitte! – Franziska Bär
Immer noch empfinde ich es als waghalsig, was Franziska und Felix sich getraut haben. Einfach der pure Wahnsinn!
„Als sich Franziska und Felix kennenlernen, teilen sie einen Traum: Sie wollen bis an die entferntesten Orte der Welt reisen. Sie wollen das entdecken, wovon es noch keine Geschichten gibt. Und so entwickeln sie gemeinsam den Plan, durch das am dünnsten besiedelte Land der Erde zu wandern – die Mongolei. Schon die Vorbereitung stellt die beiden vor eine Herausforderung: Sie müssen so wenig Gepäck wie möglich mitnehmen, doch in der Mongolei lassen sich nicht einfach so an jeder Straßenkreuzung die Vorräte auffüllen. Es mangelt dort nicht nur an Straßen – sondern erst recht an Menschen. Wer lebt dort schon, außer ein paar Nomaden, die Fremde nicht gewöhnt sind und deren Sprache Felix und Franziska nicht verstehen? Die beiden lassen sich mitten im Nirgendwo aussetzen und ziehen los, ausgerüstet mit einem Zelt, mit Astronautennahrung und ein paar uralten russischen Militärlandkarten. Ihr Ziel: ein entlegener Bergsee. Sie kämpfen sich durch reißende Gletscherflüsse und quälen sich mit unverhofftem Gepäck einen Berg hinauf. Mal werden sie von unbekannten Männern in ihrem Zelt überrascht, dann laufen sie tagelang keiner Menschenseele über den Weg. Aber auch in der Einsamkeit kommt es zu magischen Begegnungen – nicht zuletzt zwischen Franziska und Felix.“
Wer etwas mehr zu dieser abenteuerlichen Geschichte, quer durch die Mongolei lesen möchte, der kann sich gerne hier meine Buchrezension zu diesem „magischen“ Buch durchlesen. 🙂
Charlie und der Traum von Freiheit – Claus Mikosch
Jetzt werden wahrscheinlich alle irgendwie aufschreien. DAS ist doch nun wahrlich keine Reiselektüre. Naja, vielleicht für den ein oder anderen schon. Alles eine Frage der Perspektive. 😉
„Jeden Tag haben wir die Chance, neue Seiten des Lebens zu entdecken und etwas zu tun, was wir noch nie zuvor gemacht haben. Wir müssen nur alte Gewohnheiten loslassen und unseren Geist für das Neue öffnen. Es liegt direkt vor uns.“
In diesem knappen Büchlein geht es um Charlie, einem „Hausvogel“, welcher es niemals wagen würde, den Käfig zu verlassen. Ja, ein Käfig mag zwar ein wenig einzäunen, aber verspricht er nicht noch mehr Sicherheit? Er bekommt sein tägliches Essen und kann die Welt von einem sicheren Platz aus beobachten. Das ist doch lebenswert, oder nicht? Eine Vogeldame, die in sein Leben tritt, sieht das alles ein klein wenig anders…
Dieses Buch gibt mir hin und wieder immer einen Schubs in die richtige Richtung; in die Richtung, dass Leben zu leben, welches man leben möchte. Und die Sicherheit, so schön sie auch ist, einmal hinter sich zu lassen.
978-3-451-31219-8 – für alle, die es sich gerne kaufen möchten. 🙂
Ich hoffe, dass ich euch meine favorisierten Reiselektüren aus diesem Jahr etwas näher bringen konnte. Vielleicht hat der ein oder andere, ja auch etwas für sich gefunden?! Es wäre schön, wenn ihr mir eure liebsten Reiselektüren als Kommentar hinterlassen könntet; ich freue mich immer über Tipps. 🙂
*Ich danke dem ConBook-Verlag ganz herzlich zur Bereitstellung dreier seiner Bücher, welche ich hier einbezogen habe. Die restlichen Bücher sind persönlich gekauft.
Diese Liste spiegelt ausschließlich meine eigene Meinung wieder und ist nicht gekauft.