Und zack! Da war die Connichi 2018, die Manga- und Animeconvention in Kassel schon wieder vorbei.
Vom 07. – 09. September machten sich wieder tausende Japanbegeisterte auf den Weg in die Mitte Deutschlands, um zu shooten, shoppen und sich auszutauschen. Unter diesem bunten Volk war auch ich zu finden – nicht im Cosplay (das ist Jahre her…) – da ich vom Connichi-Team einen Presseausweis zur Verfügung gestellt bekommen habe, über den ich mich unheimlich gefreut habe! Es war, wie auch im letzten Jahr, eine unheimliche Ehre, eure Convention aus anderen Blickwinkeln erleben zu dürfen. Ein großes Dankeschön! ♥
Nun aber zu meinem Drei-Tages-Bericht!
Es ging los: am Freitag, den 07.09.
Im Gegensatz zu den letzten Jahren ging es für mich dieses Mal nicht mit dem Auto zum Messegelände, sondern mit dem Unternehmen FlixBus. Ich brauche nicht zu erwähnen, wie anstrengend die Fahrt sein kann, wenn man die Nacht vorher sowieso nicht geschlafen hat und der Bus im Stau steht… die Stunde Wartezeit in Dortmund nicht zu vergessen, da es keine direkte Verbindung zwischen Bonn und Kassel gab. Einmal – und nie wieder.
Am Bahnhof Kassel Wilhelmshöhe angekommen ging es für mich erst einmal samt Gepäck Richtung Kongress Palais Kassel; dem jährlichen Veranstaltungsort der Connichi. Da es schon nach drei Uhr war, liefen die ersten Programmpunkte schon und ich kam ohne Probleme und lange Wartezeit an meinen Presseausweis vor Ort.
In diesem Jahr wollte ich, um auch mit euch meine Erfahrungen teilen zu können, das erste Mal den Bring&Buy als Verkäufer nutzen. (Als Käufer nutze ich ihn auf jeder Convention. ^.^)
Ein Vorteil war es, dass die Connichi anbot, bis zu einem bestimmten Stichtag die eigene Verkaufsnummer per E-Mail zugewiesen bekommen, was vor Ort jede Menge Stress und Zeit einsparte. Ein großer Pluspunkt; danke dafür! (Und auch ein gutes Ergebnis erzielt: acht von fünfzehn Positionen haben sich verkauft!)
Anschließend klapperte ich die verschiedenen Manga-Verlage ab; nicht nur wegen meines persönlichen Wunsches (natürlich vor allem wegen diesem), aber auch beruflicher Natur her…
Nach meiner Zwischenprüfung im nächsten Jahr (Ausbildung zur Buchhändlerin, der ein oder andere erinnert sich) möchte ich gerne in meinem Betrieb die Manga einführen – also war ein beschnuppern zuvor gar nicht so übel. ^.^
Ein großes Dankeschön an die Verlage, die mir mit einer unheimlichen Offenheit entgegen gekommen sind und bereit sind mit mir gemeinsam Manga in einer weiteren Buchhandlung Deutschlands einzuführen. Ich freu mich drauf!
Nachdem das „erledigt“ war, nahm ich es mir nicht, mich in einen Yukata (jap. „Sommer-Kimono“) für 2€ einkleiden zu lassen. In diesem Betrag war sowohl das einkleiden, als auch zwei Fotos mit einer Sofortbildkamera enthalten. Ein super Angebot! (Schließlich weiß ich, wie teuer solche Filme sind… ><) Ein wenig schade war es, dass sich der Stand die Fotohintergründe „mit allen“ teilen musste, sodass ich leider gezwungen war, beide Fotos vor der gleichen Fotowand zu machen. Das fand ich ein wenig schade… vielleicht sollte der Stand gegenüber der Besucher ein wenig Vorang haben, wer weiß das schon.
17:00 Uhr. Nun sollte der Bring&Buy auch für Verkäufer zugänglich sein, weshalb ich mich auf dem Weg zum Zelt machte, welches außerhalb des bezahlbaren Conventiongelände steht. (Also auch für Nicht-Zahler eine gute Gelegenheit seine Mangavorräte&Co aufzustocken!) Leider gab es – verständlicherweise – eine ellenlange Schlange. Aber so kommt man auch mit seinem Vorder- bzw. Hintermann ins Gespräch, sodass die Zeit doch ein wenig schneller von statten geht, als angenommen.
Minifakt: Lustigerweise habe ich es mir angewöhnt – jedes Mal beim Bring&Buy – nach meinen Manga Ausschau zu halten, welche ich zum Verkauf freigegeben habe. Man ist ja doch neugierig, was sich verkauft und was nicht…
Und bei 15 Positionen die abgegeben werden können, ist man um jede froh, die man nicht wieder mit nach Hause schleppen muss.
Einen weiteren Besuch stattete ich diesem Abend der Connichi-Couch ab, auf welcher ich im letzten Jahr Platz nehmen durfte. Es war toll wieder vor Ort zu sein; letztes Jahr hatte ich unheimlich viel Freude daran.
Das Thema, welches nun lief: Manga – von der Lizensierung zum Handel. Für meine Projektidee bezüglich Ausbildung natürlich ein tolles Thema. Es war sehr interessant zu hören, wie kollegial die einzelnen „Verlagsvertreter“ (in dem Moment) miteinander umgehen und Spaß zusammen haben. Daran sieht man: man gönnt den anderen ihren Erfolg. Das war unheimlich schön zu sehen.
Nachdem ich mich noch ein wenig durch die Zeichenallee&Co geschlängelt habe, ging es aber auch langsam auf den Weg ins gebuchte Hostel. Dieses war glücklicherweise mit der Bahn zu erreichen, welche gleich bei der Stadthalle abfährt. Aber das war auch gefühlt das letzte Mal, dass die Bahn so gut mitspielte an diesem Wochenende…
Der zweite Tag: Samstag, der 08.09
Total chaotischer Tag! Gleich vorneweg…
Ich hatte – wieder – kaum geschlafen, weil Hostelbesucher bis in die Morgenstunden Musik gemacht haben, einer der Zimmernachbarn geschnarcht hat und der andere nachts um halb drei die Deckenlampe anknippste. Ich hatte das obere Bett. Treffer. Was ein Start in den Tag!
Dennoch war ich glücklich: heute sollte ich ein weiteres Mal die Gelegenheit haben, mit Karasu – einer japanischen Theater-Schwertkampfgruppe ein Interview zu führen. Das erste Interview durfte ich im letzten Jahr, im Rahmen der Connichi führen und hier ist es nachzulesen.
Also machte ich mich früh – zu früh; die Halle hatte noch nicht geöffnet, auf den Weg zur Stadthalle. Wo die Linie 4 lang fährt. Dass ich aber plötzlich in einer saß, die eine komplett andere Strecke fuhr, als die am Abend, kam mir doch ein wenig komisch vor… Also entschloss ich mich dazu, an der ersten unbekannten Haltestelle auszusteigen und zu der letzten bekannten hinzulaufen. Glücklicherweise lagen sie relativ dicht beieinander.
Als nächstes ging es auf Futtersuche. Doch diese war auch schnell beendet, als ich die Preise sah, die man in Kassel wohl für Brötchen&Co ausgab. Also behielt ich das Geld für mich, mit dem Vorsatz, mir auf dem Messegelände etwas zu Mittag zu holen.
Dort angekommen machte ich als erstes den Bring&Buy unsicher – natürlich wieder darauf bedacht zu schauen, was von meinen Manga verschwunden war.
So langsam plagte mich nun aber doch der Hunger, weshalb ich mir einmal Okonomiyaki orderte und mit dieser Auswahl sehr glücklich war. Was habe ich diesen Geschmack vermisst…
Aber so langsam stand mir die Zeit im Nacken, weshalb ich mich auf den Weg zum Interviewraum machte… oder es wenigstens versuchte. Ein wenig vergeblich fragte ich mich durch die Helfergemeinde, die mir nicht weiterhelfen konnte und landete in letzter Instanz am Infostand, wo mich die liebe Elisa von www.japanliebe.de zum Aufzug brachte und mir den letzten Weg kurz erklärte. Natürlich stand ich dort schon einmal, bin aber nicht durch die große Türe gewandert, durch die ich hätte durchgehen müssen. Super.
War aber im Enddefekt alles nicht so wichtig. Ich war zwar im richtigen Raum und zur richtigen Uhrzeit (mehr oder weniger), aber am falschen Tag. Mein Interview fand Sonntags und nicht Samstags statt, wie ich es gespeichert hatte. Super! Hatte ich also meinen Wunsch-Workshop völlig umsonst sausen gelassen… Aber gut, das konnte ja einmal vorkommen. (Wird es aber nie wieder, das verspreche ich…)
Also ging es für mich – nun ruhigen Schrittes – in Richtung Crêpe-Stand, welcher sich auf dem Platz breit gemacht hatte. Eine ziemliche Schlange, die man aber mit ein wenig Zeit überwinden konnte. Die Preise sind ähnlich, wie in Japan, gelegt. Also keine große Verwunderung auf meiner Seite.
Anschließend ging es zum Auftritt mit Karasu. Wenn ich sie heute schon nicht im Interview hatte, wollte ich wenigstens das Stück schon einmal vorab sehen.
Hier eine kleine Bildergalerie zum Stück, welches das ganze Publikum zu Standing Ovation verleitet hat. 🙂
Nun verging die Zeit etwas weniger schnell, weshalb ich hier zum ersten Mal gemerkt habe, wie einsam es doch manchmal alleine auf einer Convention sein kann. Ich hoffe, dass mich dieses Schicksal nicht noch ein drittes Mal ereilt; mein erstes Mal, war eine Convention 2014, bei welcher ich zwar alleine hingegangen bin, aber meiner damalige Reiseleitung begegnet bin. So alleine war ich also dann doch nicht mehr. 😉
Um die Zeit zu überbrücken fand ich mich im Karaoke-Raum wieder, bei welchem gerade das „internationale Turnier“ lief. Leider war es mit ein paar Startschwierigkeiten (bezüglich Technik) verbunden, was ich früher gar nicht so wahrgenommen hatte. Aber der Moderator hat sein Bestes gegeben, um uns bei der Stange zu halten. :‘)
Mein Höhepunkt – wie jedes Jahr zur Connichi – war aber das Bring&Auction, welches jeden Samstagabend stattfindet. Darauf freute ich mich schon, seitdem ich wusste, dass es für mich wieder zur Convention gehen würde.
Ein großes Dankeschön an das Team, welches jedes Jahr weiß, wie es den Leuten ein Lachen aufs Gesicht zaubern können. Es ist erstaunlich, welche Geldbeträge bei dieser Auktion geboten werden, aber immer wieder schön zu sehen, dass man nicht die Einzige mit einer Anime- und Mangamacke ist. ^.^
Eigentlich wollte ich an diesem Abend noch länger auf der Connichi verweilen… aber da ich die Nacht nicht wirklich geschlafen hatte, beschloss ich, schon früher ins Hostel zu fahren. Was auch besser war. An der Bahnstation angekommen und nach einer entfallenen Bahn, stand plötzlich ein Mitarbeiter des Öffentlichen-Naheverkehrs Kassel vor unserer Nase und erzählte uns, dass diese Bahnstation heute nicht mehr angefahren werden würde, weil eine Sperrung aufgebaut worden war. Um in die Stadt zu gelangen, mussten wir erst einmal den Bus in Richtung Bahnhof Wilhelmshöhe (entgegengesetzte Richtung) nehmen, um dort in die Straßenbahn zu steigen.
Ich hatte die Nase voll, von den Öffis an diesem Tag…
Der letzte Tag: Sonntag, der 09.09.
Wieder frühes aufstehen, auschecken und hoffen, dass die Bahn dieses Mal richtig fährt. Dabei? Sämtliches Gepäck.
Aber wenigstens an diesem Morgen ging es glatt und ich landete nach einer immer volleren Bahn ziemlich pünktlich vor der Stadthalle. Einlass war um 10:00 Uhr; wir hatten 09:45 Uhr und ich überlegte wo ich mein Zeug für die ganze Zeit lagern sollte. Da gab es wieder den lieben Tipp von Elisa, die mir erzählte, dass man draußen seinen Kram in Containern abgegeben konnte. Wieso hatte ich das nicht schon Freitags erfahren? Dass hätte mir jede Menge Chaos erspart. Aber gut, wenigstens den letzten Conventiontag hatte ich jede Menge Bewegungsfreiheit, nachdem ich meinen Kram für 2€ geparkt hatte.
Ich schlängelte mich wieder ein wenig durch die Hallen und blieb am Stand „li-Paro“ kleben, bei welchem ich vor einigen Jahren, meinen ersten Lolita-Rock erstehen konnte… und auch jetzt war da wieder ein Rock, der „Nimm mich mit!“ geschrien hatte. Nicht gut. Gar nicht gut.
Bevor ich mich allerdings zu einer Entscheidung durchringen konnte, stand – dieses Mal wirklich – das Interview mit Karasu an. Also eilig zum Interviewraum und wieder eine Menge Spaß gehabt. 😀
Hier noch einmal ein großes Dankeschön an Stephanie, Pressesprecherin der Connichi, die mir diese Chance eingeräumt hatte. 🙂
Da sich das Interview ein wenig heraus gezögert hatte, kam ich leider zu spät zum Einlass des WCS (World Cosplay Summit). Aber ich hatte das Glück noch einen letzten Platz ergattern zu können und das Spektakel zu beobachten. Es waren tolle Teams dabei, welche es alle verdient hätten, im nächsten Jahr nach Japan zu dürfen. 🙂
Anschließend ging es für mich zurück zum Händlerraum,
meinen Rock für mich beanspruchen. 😀
Ich freue mich schon tierisch auf den Tag, an dem ich ihn, das erste Mal tragen kann!
Nun wollte ich ein weiteres Mal eine Schandtat begehen und kaufte mir einen der herrlichen Shakes, welche parallel zu den Crêpe angeboten wurden. Strawberry-Cheescake. Leider lecker. ^.^
Und hier sieht man mal wieder, wie schnell man Leute kennenlernen kann. Man steht einfach gemeinsam in einer Schlange und fängt spontan ein Gespräch an. Fast wie früher.
Nun hatte ich die Wahl zwischen „Nudelschlürf-Wettbewerb“ (natürlich nur im Publikum sitzen :’D) oder einem Workshop bezüglich Anfänge zu WordPress. Ich hatte mich für das Zweite entschieden und mir fiel auf, so schlecht bin ich dann doch nicht, was meinen Blog angeht. Vieles wusste ich schon und konnte es auch einsetzen. Trotzdem war es noch einmal schön, alles dargestellt zu bekommen.
Natürlich endete die Convention wie jedes Jahr: mit der Abschlussveranstaltung, im Festsaal. Ein paar Tränen mehr in diesem Jahr, weil so viele Orga’s aufhören – die ihren Job, die letzten Jahre super toll gemacht haben! Ein großes Dankeschön dafür!
Und ein Dankeschön an den jungen Herrn, der mir seine Powerbank geliehen hatte… mit meinem 1% wäre ich nicht mehr weit gekommen. ^//^
Alles in allem war die Connichi eine tolle Veranstaltung. Ich bin auf das nächste Jahr gespannt, da sich schließlich einiges in der Orga verändert und das sicher auch für die Zukünftigen alles andere als einfach sein wird. Aber: ihr werdet das rocken!
Ein großes Dankeschön von mir, als Privatperson, dass ihr mir ein weiteres Jahr die Möglichkeit gegeben habt, eure Veranstaltung mit anderen Augen zu sehen, mit Hilfe des Presseausweises.
Vielleicht gibt es ja eine dritte Runde und dann wieder mit Connichi Couch. ^.^
Ich halte euch auf dem Laufenden!
Unbezahlte Werbung, da Städte- und Markennennung.
One thought on “Die Connichi 2018 – so war es!”