Im Laufe der letzten Woche haben mich einige Fragen eurerseits ereilt. Sicher auch wegen der Connichi, auf welcher ich als Speaker auftreten durfte. Nebenbei hatte man auch die Möglichkeit mir per Instagram unter diesem Bild Fragen zu stellen und da kam auch das ein oder andere zusammen. 🙂
Deswegen gibt es heute einige Antworten auf „Gestellte Fragen an Reisewölkchen“
Eure Fragen – meine Antworten
Hattest du dir dein Work and Travel genau so vorgestellt, wie du es durchgezogen hast?
Wenn ich ehrlich bin, ja. Ja, hab ich. Natürlich habe ich mir nicht vorstellen können, die ganze Zeit von Ort zu Ort zu springen und da zu wohnen und ganz sicher wollte ich niemals die Erfahrung mit einem japanischen Krankenhaus (Beitrag hier) machen, aber ich hatte mir vorab eine Route zusammengelegt bzw. mir Städte ausgesucht, die ich auf jeden Fall besuchen möchte. Das ist auch bei der Visumsvergabe ein Muss, weshalb mir schon relativ bald klar wurde, was genau ich sehen wollte. Städte, wie Hiroshima oder Sapporo standen schon damals auf meiner Liste; andere Städte, wie z.B. Kamakura kamen während meines Auslandsjahres hinzu. Eigentlich habe ich genau das gemacht, was ich machen wollte… Auch wenn es hin und wieder etwas länger gedauert hat. 😉
Du hast gesagt, dass du dich nicht noch einmal für eine Organisation entscheiden würdest. Warum denn?
Leider hatte ich das Pech, hier vor Ort (in Deutschland) eine enorm große Hilfe, durch meine Organisation zu erhalten. Sie standen mir mit Rat und Tat zur Seite. Zwar nur per E-Mail, aber immerhin. In Japan aber, arbeitete meine Organisation mit einer anderen zusammen und das hat leider nur weniger gut funktioniert. Ich wurde zu spät am Flughafen abgeholt, meine Beantragung der SIM-Karte dauerte fast einen Monat und in meinem übersetzen Lebenslauf, fanden sich falsche Daten. Wenn hin und wieder ein Monat nicht stimmt, ist das keinesfalls schlimm. Aber wenn Berufsbezeichnungen falsch sind (wie es bei anderen Work and Travelern der Fall war), dann sieht die Sache leider ganz anders aus. Auch die Tatsache, dass ich erst ein Einzelzimmer im ShareHouse hatte (was durchaus gewünscht war!) und ich anschließend innerhalb des Hauses umziehen musste, statt in mein Zimmer die Neuankömmlinge unterzubringen (es war ein Vier-Bett-Zimmer) war für mich auch mit Unverständnis belastet. Irgendwie war es nichts halbes und nichts ganzes… Dann hätte ich das Geld, welches ich bezahlt habe (was auch nicht wenig war) lieber für mich behalten und in Japan auf den Kopf gehauen.
Kannst du dir jetzt eigentlich vorstellen, für längere Zeit oder für immer in Japan zu leben? Wenn ja, für welchen Ort schlägt denn dein Herz und wenn nein, warum nicht?
Eine schwierige Frage. Ich habe in Japan gelernt, wie wichtig mir doch mein Zuhause ist. Und mit Zuhause meine ich nicht nur Freunde und Familie, sondern auch die Stadt (einen Beitrag findet ihr hier), in der ich aufgewachsen bin. Aber nach dieser Erfahrung könnte ich mir tatsächlich vorstellen, noch einmal nach Japan zu gehen, für länger, da ich weiß, dass ich hier nicht vergessen werde. Mein ganzes Leben dort verbringen möchte ich jedoch nicht. Aber leider habe ich erst einmal keine Möglichkeit länger in Japan zu bleiben, außer ich reise normal ein und erhalte daraufhin ein dreimonatiges Visum, welches ich um weitere drei Monate erweitern kann oder ich habe einfach Pech gehabt. Hätte ich genug Geld – was während meiner dreijährigen Ausbildung, jedoch unmöglich ist 😀 – würde ich diesen Schritt aber wagen. Ich habe noch Arbeitgeber in Japan, die mir angeboten haben, dass ich wieder bei ihnen starten könnte und warum sollte ich dieses Angebot ausschlagen?
Und nun zu der Frage… für wo schlägt mein Herz? Ach je, es gibt tatsächlich einige Orte, wo ich mich wohlfühlen würde. Ich liebe es in Kawaguchiko, gleich am Fuße des Fuji-sans zu sein. Aber auch die Großstadt Tokyo, Kyoto oder auch der Onsenort Beppu wären die geeigneten Orte für mich. Ebenso die Präfektur Tottori… Es gibt so viele schöne Orte… Ich könnte mir vorstellen, dass ich wahrscheinlich Tokyo, Beppu oder Tottori den Vortritt lassen würde. Diese Städte könnten glaube ich, verschiedener, nicht sein. Okay. Jetzt hab ich Heim-/Fernweh.
Unbezahlte Werbung. Für die Connichi.