Au-Pair, Work and Travel, Praktikum – es gibt so viele Möglichkeiten „weiter“ zu gehen.
Ich sage nicht: pack deine sieben Sachen und ab ins Ausland mit dir. (Das dürfte ich mir auch gar nicht anmaßen.) Schließlich hat auch jedes Heimatland seinen Charme und Ecken, die man besonders machen kann.
Aber ich möchte dir heute drei Gründe nennen, warum du den Blick über den Tellerrand wagen solltest und das für dich – bis an dein Lebensende – eine unfassbare, aber auch wundervolle Erinnerung bleibt.
1. Du lernst wieder auf dich zu hören.
Das soll jetzt keinesfalls ein Beitrag werden, der voller Philosophie strotzt (auch wenn ich sie selber ganz gerne lese), aber erinnere dich an deine Kindheitstage, andre Schule und vielleicht auch an deinen Beruf.
Meistens ist da jemand, der für dich spricht, an deiner Seite ist und dir – positiv gemeinte – Ratschläge erteilt, wie du was am besten (ggf. nur in seinen Augen) erledigen kannst.
Das ist nichts schlechtes, im Gegenteil: manchmal ist man ganz froh darum, wenn da einer ist, der einem die Richtung weißt.
Aber manchmal möchtest du, möchte jeder, Entscheidungen für sich alleine treffen. (Auch wenn andere diese Entscheidungen womöglich nicht für klug und durchdacht halten.) Ein „Ich mach mich mal auf meinen Weg“ ist nicht unbedingt das Schlechteste, was du machen kannst.
Du lernst wieder auf dich zu hören. Du lernst wieder auf dein Herz zu hören und nicht auf das, was Normen, Werte, die Gesellschaft und auch dein engster Familien-/Freundeskreis ggf. für überlebenswichtig erachtet.
Mein Ziel war es immer eine Arbeit zu haben. An der ich Spaß habe. Mehr oder weniger habe ich für Japan einen unbefristeten Vertrag entsagt und dafür viel (zu viel) Kopfschütteln geerntet. Mein Leben würde eine andere Wendung nehmen; so etwas hatte ich doch nie haben wollen. Ja, das mag richtig sein. Aber Träume verändern sich. Und wer sagt dir (und mir), dass es nicht das tollste Erlebnis der Welt werden kann?
Und vergiss nicht: die Entscheidung, diesen Weg zu gehen, die solltest auch nur du alleine treffen.
2. Du wirst wachsen!
Beim „über-den-Tellerrand-schauen“ kannst du einfach nicht anders, als Dinge zu machen, die du vielleicht vorher nie von dir erwartet hättest.
Niemals hätte ich damit gerechnet, geschweige denn für möglich gehalten, dass ich einen Berg besteige. Vor allem keinen fast 4000er mitten in Japan. Und doch habe ich mich gleich in meinem ersten Monat an den Aufstieg des Fuji-sans gewagt.
Zu diesem Zeitpunkt bin ich vielleicht doch ein wenig gewachsen, was Höhe angeht. ^^
3. Du lernst dich kennen.
Es fällt nicht jedem von uns einfach, zu wissen, was man wann will.
Will ich raus? Hier bleiben? Deutschland? Ausland? Alleine? Zu zweit?
Durch einen Sprung ins kalte Wasser, schon alleine mit der Vorstellung, lernst du deine Bedürfnisse kennen.
Ich wusste, dass ich nach Japan wollte. Auch wusste ich, dass ich mich alleine durchschlagen muss (jedenfalls zu Beginn), da keiner von meinen Freunden mich begleiten konnte (oder wollte ^//^).
Und das war okay.
Ich hatte mein Bedürfnis erkannt: raus – Japan – Work and Travel. Und ich hab’s gemacht!
Deine Bedürfnisse sind deine Träume – lass nicht locker und versuch dein Leben zu leben, wie du es für richtig hältst.
Viel Freude dabei!
Übrigens, warum ich diesen Beitrag geschrieben habe:
zum einen, für dich. Für dich, wenn du dir noch unsicher bist, ob du die Möglichkeit ergreifen solltest, etwas vielleicht unmögliches zu machen. Um dir Halt zu geben und ein bisschen Mut zuzusprechen. Dir zu zeigen, dass nicht alles schlecht ist, was die Welt dir bietet.
Und vielleicht ein klein wenig für mich. Um mir wieder vor Augen zu führen, wie wichtig diese kleinen Schritte zum ganz Großen sind.Und ja, Punkt 1 und 3 sind sich relativ ähnlich. Aber vielleicht erkennst du den gleichen Unterschied, wie ich in ihnen.
Alles Gute!