Wir sind alle eins. (im ewigen Kreis des Lebens)
Na, wer kennt’s? Ich würde jetzt mal behaupten bis zu 97% der deutschen Bevölkerung können mit diesem Satz (mit seinem kleinem Zusatz) etwas anfangen.
Es stammt aus dem erfolgreichem Disneyfilm „König der Löwen“, aus dem Jahr 1994. Seitdem erfreut er Jung und Alt und zeigt neben der Philosophie „Hakuna Matata“ auch die weisen Worte, die von König zu König weitergegeben werden; kommen sie schließlich auch in der Fortsetzung von König der Löwen – Simbas Königreich vor.
Hakuna Matata = keine Sorgen. So erklären es uns unsere Freunde Timon und Pumbaa. Nicht immer einfach. Haben wir doch alle tagtäglich mit kleinen oder großen Sorgen zu kämpfen.
Seien es Krankheiten, die einen hinraffen und dazu zwingen zu Hause zu bleiben, Herzschmerz, Probleme und was es nicht noch alles gibt.
Aber man muss seinen Hintern in die Vergangenheit bringen. Ach nein. Man muss seine Vergangenheit hinter sich bringen. „Schlimme Dinge passieren eben und kann man überhaupt nichts dagegen machen. Richtig?“ FALSCH!
Schon diese Worte Timons haben bis heute eine große Wirkung auf mich. Doch, man kann etwas machen.
Natürlich weiß auch ich, dass wir „kleinen Leute“ auf hohem politischem Niveau nicht viel ausrichten können – ja, auch wenn wir in einer Demokratie leben – aber man kann für sich, seine Familie, seine Freunde etwas tun.
Nach dem gestrigen Attentat auf den Flughafen in Brüssel war ich verhältensmäßig „nicht schockiert“. Nicht, weil es mich nicht getroffen hat. Im Gegenteil. Ich trauere um die Menschen und trauere um die Menschen, die ihre Mutter, ihren Vater, Brüder, Schwestern, Onkel, Tanten, Cousinen und Cousins nie wieder in den Arm nehmen können. Aber leider muss auch ich es sagen: man hatte so etwas kommen sehen. Nicht unbedingt, dass es in Brüssel passiert. Aber das nach Paris eine weitere europäische Großstadt unter dem IS leiden musste, war leider nicht aus den Gedanken zu streichen.
Und wieder sind es unzählige Zivilisten, die einen frühen Tod fanden, obwohl sie vielleicht einfach nur ihre Familie in einem anderen Land besuchen wollten oder in einen Urlaub fliegen wollten, den sie sich verdient hatten.
Menschen, welche nur von A nach B mussten, weshalb die U-Bahn unerlässlich für sie war. Wieso sind sie gerade zu diesem Zeitpunkt eingestiegen? Vielleicht sind sie auch noch die Treppenstufen hinunter gerannt, weil sie das Fortbewegungsmittel zu diesem Zeitpunkt noch dringendst brauchten.
Auch wir rennen, wenn wir unsere Bahn irgendwo stehen sehen. Selbstverständlich. Sie bringt uns schneller zu dem Ort, an welchen wir möchten. Und die wenigsten machen sich Gedanken darum, dass es die letzte Bahnfahrt sein könnte.
Aber das wäre ja auch sinnlos. Was bleiben sollte ist das Zitat „Hakuna Matata“.
Habt keine Sorgen, wenn ihr in die Welt hinaus geht. Wenn ihr gerade eben noch so die vorerst letzte Bahn erwischt. Seht das, was wir in Kinderjahren gedacht haben: „Eine Bahnfahrt ist total schön.“ / „Ich bin wieder früher daheim.“
Das ist das, was bedeutend sein sollte. Für uns alle. Und nicht die Angst. Die Angst, die von Personen geschnürt wird, die meinen sie kommen mit diesem Verhalten ins Paradies.
Fakt ist: egal welcher Gott dort oben wohnt; jeder lässt euch vor der Türe stehen. Fakt.
Ich habe im gestrigen Facebookpost geschrieben, dass es schwierig ist etwas anderes als Hass für solche Leute zu empfinden. Aber kann man Mitleid mit solchen Personen empfinden? Wahrscheinlich sollte man es. Viele werden schon von Kindesbeinen an einer Gehirnwäsche unterzogen und diejenigen, welche es nicht aus der Kindheit kennen, haben vielleicht eine Jugend, die sie so nicht wollten.
Trotzdem ist nicht jeder „Ausländer“ (sind wir das nicht alle?!), nicht jeder Flüchtling, nicht jede Person, die nur einen Fünkchen Migrationshintergrund hat automatisch ein Anhänger des IS.
Ich kann die Flüchtlinge, die momentan in ihren Lagern warten um voran zu kommen, nur verstehen, wenn sie sagen, dass sie sich Sorgen machen, jetzt noch weniger gewollt zu sein. Und ich verstehe auch uns, uns die in diesen Ländern leben. Natürlich möchten wir nicht das Risiko eingehen, dass Anhänger von so konzentrierten Religionen durch ein „Flüchtlingsloch“ zu uns, hier nach Deutschland kommen.
Aber viele Flüchtlinge sagen selber: das ist der Grund, warum wir geflohen sind! Wir haben Angst, um uns, unsere Kinder, unsere Familien! Wir brauchen jemanden, der uns hilft!
Und da kann ich nur sagen: Einverstanden. Aber: leider ist euch das Extrem schon zuvorgekommen. Nicht in dem Ausmaß, welches ihr erlebt habt. Aber auch wir kämpfen. Wir kämpfen für uns, unsere Kinder, unsere Familien! Dafür, dass wir überall in der Europäischen Union mit mehr Ruhe und weniger Angst zur Arbeit, zu Freizeitaktivitäten, zu Bett und zu unserem Leben gehen und kommen können.
Fakt ist und da sollte keine Religion widersprechen, was auch keine – im großem Ausmaß – tut. Jeder Mensch ist gleich. Egal welche Augen-, Haar-, Hautfarbe. Welche Körpergröße, welches Gewicht, welches Geschlecht. Welche Vergangenheit, welche Zukunft.
Wir sind alle eins. (im ewigen Kreis des Lebens)