In der letzten Zeit wird mir oft die Frage gestellt: „Wie geht es nach Japan weiter für dich?“ – „Also ich mache eine neue Ausbildung…“ – „Nein, nein. Japanmäßig halt. Willst du noch einmal zurück? Wie machst du das denn bald?“

Erst einmal vorne raus: lasst mir doch die wenigen Tage, die ich noch habe. 😀

Nein, aber es ist tatsächlich so, dass ich mir – natürlich – auch selber Gedanken zu dem Thema mache.

Der Japanischunterricht

Meine Auseinandersetzung mit der japanischen Sprache begann im April 2014. Ich wollte fit werden, für die zweiwöchige Reise ins Land der aufgehenden Sonne.
Mit der Gewissheit, dass ich noch einmal nach Japan wollte; aber für länger war klar, dass ich mich auch in Japanischstudien noch mehr reinzuhängen habe. Also habe ich neben Privatunterricht, den Kurs im Japanischen Kulturinstitut in Köln besucht. So schön, so gut. So sollte es auch nach Japan wieder starten…

Ob es aber genau so starten wird, bleibt abzuwarten. Während meiner Berufsjahre im Kindergarten konnte ich den Samstagskurs wahrnehmen, der zwar weniger Inhalt vermittelte, als der eigentliche Kurs (der zwei Mal die Woche stattfand), aber ich kam weiter. Mit meiner neuen Ausbildung aber werde ich mich auch alle zwei Wochen Samstags in meinem Betrieb aufhalten, weshalb der Samstagskurs nicht mehr umsetzbar sein wird.

Der reguläre Kurs mit zwei Tagen in der Woche hängt einzig und allein von der Unterrichtsplanung meines zukünftiges Berufskollegs ab, welche erst in den Sommerferien startet. Am geeignetsten für mich wäre, wenn sich die Tage meines Schulbesuchs, mit den Tagen im JKI kreuzen. Beides ist in Köln und wäre somit verbindbar. Sollte das nicht der Fall sein und ich bis abends arbeiten müssen (an den Japanischkurstagen) bleibt mir wohl die Chance auf einen weiteren Kurs im JKI vorerst verwehrt, da es je nach Arbeitsschicht schwierig sein könnte, pünktlich von Bonn nach Köln zu kommen.

Es bleibt abzuwarten… Weitere Informationen kann ich euch sicherlich erst im August präsentieren.

Weiterer Clou: ich dachte, ich könnte nach meinem Japanjahr ohne Einstufungstest im JKI wieder starten. Dem ist leider nicht so, da dass Zertifikat innerhalb vom JKI nur für ein Jahr gilt. Meines ist im Februar diesen Jahres ausgelaufen, sodass ich einen Einstufungstest absolvieren müsste. Und ich gestehe: mir geht jetzt schon der Hintern auf Grundeis, wenn ich nur daran denke.

 

Der Japanischtest – JLPT

Vorrangig hier in Japan wurde ich mit dem JLPT konfrontiert. Der JLPT ist ein Test, welcher international durchgeführt wird und einem die Kenntnisse in Form eines Zertifikats ausstellt. Die Aufgaben kommen direkt aus Japan, sodass er DER offizielle Test schlecht hin ist.

Was ich mit Konfrontation hier in Japan meine ist ganz einfach: ich liebe Bücher. (welch‘ neuste Information! :O) Deswegen liebe ich Lehrbücher nicht weniger und habe neben den unzähligen Japanischlehrbüchern daheim hier natürlich nicht weniger eingekauft. Tatsächlich orientieren sich die Lehrbücher hier aber an den JLPT-Stufen und machen das auf ihren Buchumschlägen gleich sichtbar.

Der JLPT geht von der niedrigsten Stufe (N5) bis zur höchsten Stufe, welche dem Muttersprachlerniveau (N1) entspricht.
Einige hatten mich im letzten Winter gefragt, ob ich denn nicht gewillt wäre den N5-Test gleich hier in Japan zu machen, „jetzt wo ich doch einmal hier war.“ Ich glaube mir stand der Schrecken in die Augen geschrieben. Ein Test. Ein Japanischtest. Noch dazu in Japan. Ja, damit gleich alle wüssten, dass sich meine Japanischkenntnisse nicht wirklich erweitert haben. Nein. Vielen Dank auch. (Tatsächlich haben sie sich aber doch erweitert, was mir – jetzt – immer mehr ins Auge springt; glücklicherweise! ^-^)

Ob ich dann nächstes Jahr im Sommer (der Test findet nur einmal in der Sommer- und einmal in der Wintersaison statt) hier in Japan noch teilnehmen würde. Nein. Denn zu dem Zeitpunkt wäre ich schon längst daheim. (Yay!) Aber dann könnte ich den Test ja dann dort direkt machen. … . Nein?

Ja, ich möchte diesen Test gerne machen – egal, wie sehr ich mich mit dieser Auffassung aufs Glatteis bewege. Aber: keine Hektik!
Gemeinsam mit meiner Privatlehrerin habe ich im letztem Winter überlegt, ob ich mich – in Düsseldorf – für den JLPT – N5 im Winter 2017 anmelden sollte.
Nach einem kurzen Blick auf die zuständige Website habe ich aber gerade einen Schock erlitten weil, der diesjährige Anmeldeschluss auf den 07. September fällt.

Nun gut: mir bleibt einige Zeit zum überlegen. Was meint ihr denn? Machen oder nicht?
Hinweis: die Prüfung kostet – egal, ob nachher bestanden oder nicht – 60€. Also nicht gerade wenig.

 

Das Land Japan neu erkunden

Viele fragen auch danach: na, wie sieht es aus? Willst du nach deinem Jahr Japan eigentlich nochmal hin oder hat es dir dann gereicht?

Eine etwas merkwürdige Frage, wie ich finde. Merkwürdig in dem Sinne, weil ich gefragt werde, ob ich ein Land, welches – nun mehr denn je – zu meinem Leben gehört, einfach so ignorieren und links liegen lassen kann.

Einfache Antwort: natürlich werde ich Japan, auch nach meinem Working Holiday wieder besuchen.

Dieses Land übt immer noch einen Reiz für mich aus, auch wenn es nicht mehr der Reiz von damals ist. Kann es aber auch gar nicht sein. Denn in der Zwischenzeit habe ich so viel über Japan erfahren, so viel in Japan erlebt, sodass das Wunschträumen – was bei mir trotzdem nie so ausgeprägt war, wie bei anderen 0.0 – natürlich komplett verpufft ist. Das ist auch gut so. Ich habe in diesem Lebensabschnitt, den ich hier in Japan verbringen durfte so vieles gelernt.

Nicht nur über das Land, sondern auch über und für mich. Aber ich bin froh, wenn ich dieses Wissen noch weiter ausbauen kann. Und das kann ich ganz sicher, wenn ich mich das nächste Mal auf eine große Reise nach Japan begebe. Und selbst dann, wenn ich nur wieder „Tourist“ bin. Aber ich glaube, hat man hier einmal gelebt, hat man den normalen „Touristen“ etwas voraus. Was es aber genau ist, bleibt abzuwarten.

Und ja: ich befinde mich noch hier in Japan. Sitze hier in Tokyo, in meinem kleinem Zimmerchen in einem ShareHouse und schreibe diesen Beitrag UND plane trotzdem schon nebenbei weitere Reisen nach Japan. Zwar noch nicht komplett ausgefeilt, doch der Wunsch bei meinen Freunden und auch bei mir ist da, das Land (bei mir: auf ein Neues) zu erkunden.

 

Zusammenfassend:

Ihr seht: mein Japanleben nach Japan ist alles andere als zu Ende. Nur weil ich mein Working Holiday bald beende, heißt es nicht, dass ich mit Japan abschließe. Japan ist und bleibt ein Teil von mir und wird es – hoffentlich – in den nächsten Jahren auch aktiv bleiben. Sei es, dass ich mich dazu begeistern kann ohne Panik den JLPT zu machen oder Reisen nach Japan plane und umsetze.

Ich liebe Japan. Und mein Working Holiday hat trotz all‘ der Strapazen, den ersten Krankenhausbesuchen und dem Heimweh nichts daran geändert. ♥

 

4 thoughts on “Mein Japanleben nach Japan – wie geht es weiter für mich?

  1. Ich kann dir nur empfehlen gleich mit dem N4 zu starten. Soviel schwierigere Kanjis sind da nun wirklich nicht bei.
    Schreibe übrigens den JLPT N3 im Sommer in Düsseldorf >ö<
    Wer in Japan später arbeiten möchte muss sich als Ziel N1 setzen, auch wenn der JLPT nicht wirklich anerkannt wird bei Firmen, Da gilt es halt überzeugen im Vorstellungsgespräch 🙂
    Wie ich gehört hab, kommt in Deutschland kommt der N3 recht gut an bei Firmen mit Japanbezug,
    In dem Sinne
    Lieben Gruß ^^/

    1. Hallo Anna, vielen Dank für deinen Kommentar. 🙂

      Wie gut, dass ich später nicht in Japan arbeiten möchte. :’D Mich zieht es wieder zurück nach Deutschland und das ist auch ganz gut so… Und japanische Firmen werde ich meinem zukünftigen beruflichen Werdegang höchstwahrscheinlich auch nicht überzeugen müssen. Ich mache das Ganze dann doch eher für mich.

      Tatsächlich starte ich mit dem N5, weil ich einfach ein Erfolgserlebnis benötige… wenn ich gleich beim N4 versage, weiß ich nicht, ob es noch ein nächstes Mal geben wird. :’D

      Dir wünsche ich aber alles, alles Gute für den N3 in Düsseldorf! Lass doch bitte von dir hören, ob es geklappt hat! 🙂

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